Vorfreude ist die schönste Freude!

 Ciao a tutti und ganz herzlich willkommen zu diesem vorweihnachtlichen Post! 🎅

Nicht nur ist Vorfreude bekanntlich die schönste Freude, sondern eigentlich ist die Vorweihnachtszeit doch auch schöner als Weihnachten an sich, oder?!
Ich zumindest liebe die ersten Wochen im Dezember, wo alles so schön cozy ist und man gemütlich auf dem Sofa zusammen sitzen kann und Kekse isst.
Auch wenn ich dieses Gefühl bis jetzt immer sehr mit Zuhause verbunden habe, wollte ich diese Zeit unbedingt einmal in einem anderen Land mit anderen Leuten verbringen. Irgendwie gehört das doch zu diesem ganzen Abenteuer dazu. Und trotz aller Umstände, haben wir das bis jetzt auch ganz gut geschafft... :)
 

Fangen wir doch mal bei unserer WG an. 
Bei 15 Grad und strahlendem Sonnenschein war es anfangs ehrlich gesagt nicht ganz so einfach, in Weihnachtsstimmung zu kommen, aber durch einen Besuch im Lidl kamen wir der ganzen Sache schon ein bisschen näher. Echte deutsche Süßigkeiten wie Lebkuchen und Spekulatius zu kaufen, hat uns einerseits natürlich an die Heimat denken lassen, aber andererseits gehört es auch einfach zu Weihnachten dazu. Ebenso wie der Glühwein, der einige Abende umso lustiger gemacht hat. 😚🍷Wir haben zusammen unsere Lieblingsweihna
chtsfilme geschaut, zu Weihnachtsmusik getanzt und - am wichtigsten von allem - ganz viele leckere Kekse gebacken. Naja, es waren nicht alle so lecker, ein paar verbrannte sind immer dabei. 🍪
So gemütlich das auch alles scheinen mag, einen Knackpunkt hat das Ganze: Die Heizungen funktionierten in den ersten Wochen nicht. Mit drei Pullis übereinander, zwei Paar Socken, Wärmflasche und sehr vielen Decken saßen wir zitternd in unserem Wohnzimmer und haben versucht nicht zu erfrieren. Aber auch das hat sich inzwischen geklärt und wir brauchen nur noch einen Pulli plus Decke, um uns in unseren Zimmern aufzuhalten. 😅

Noch mehr lieben gelernt, als ich es sowieso schon liebe, habe ich Palermo durch die viele schöne Weihnachtsbeleuchtung. An fast jeder Ecke der Stadt funkeln Sterne oder leuchten Bäume, genauso wie die Häuser über und über mit Lichterketten behängt sind. Mein besonderes Highlight ist das Teatro Massimo, dass im Dunkeln durch die geschmückten Säulen einfach nur wie ein Märchenort aussieht. 💛
Anders als ich es aus Deutschland kenne, fangen die Italiener ziemlich früh an zu dekorieren. Sobald Halloween vorbei war, konnte man die ersten weihnachtlichen Straßen bewundern. Ebenso steht seit Anfang November der (Fake-)Tannenbaum in unserer Kindergartenklasse. Den zusammen mit den Kindern zu dekorieren, hat allen wirklich sehr viel Spaß gemacht. Besonders, weil es selbstgemachte Deko war. 🙈 
Wer mich kennt, der weiß, dass ich dekorieren ziemlich gerne mag, und so habe ich mich besonders gefreut, als wir uns selber einen kleinen Adventskranz gebastelt haben. Wohlgemerkt ohne Tannengrün und mit viel zu kitschigen Plastik-Rentieren, aber wenigstens hatten wir so jeden Sonntag eine Kerze zum Anzünden. Auch das hat viel zur Weihnachtsstimmung beigetragen. Kleiner Fun-fact: An jedem Advent haben wir dazu noch versucht italienische Weihnachtslieder zu singen. Die Betonung liegt auf "versuchen", denn "Ihr Kinderlein kommet" klingt auf deutsch schon um einiges besser. 😝
Weiter zur Deko: Unser "Weihnachtsbusch", wie wir ihn gerne nennen, ist ein genau 50 cm hoher Tannenbaum, den wir in irgendeinem random Karton in unserer Wohnung gefunden haben. Auch wenn er sehr klein ist und wir am Anfang ziemlich enttäuscht davon waren, sagen wir uns, es ist besser, als gar keinen Baum zu haben. Und mit Lichterketten und Kerzen ist es schlussendlich trotzdem alles relativ gemütlich geworden. 🎄

Auch die letzten Wochen auf der Arbeit waren echt schön. Zusammen mit meiner Lehrerin habe ich ziemlich viele weihnachtliche Dinge gebastelt, um sie den Kindern mit nach Hause zu geben. Von glitzernden Geschenken, über lustige Elfen mit Fotos der Kinder, bis hin zu Schlüsselanhängern in Zuckerstangenform war alles dabei. Auch das ganze Gerede über den Weihnachtsmann, Wunschzettel und Geschenke war ziemlich süß, ebenso wie das Backen am letzten Tag und zusammen Fotos zu machen. 
Auch wenn ich sehr froh bin, jetzt für zwei Wochen Ferien zu haben, werde ich meine ganzen Kinder aus der Klasse vielleicht schon ein wenig vermissen und ich freue mich jetzt schon darauf, Anfang Januar neue Wintersachen mit ihnen zu bemalen. 😍

Zur Vollständigkeit halber kommt jetzt ein kleiner kultureller Einschub dazu, wie man Weihnachten überhaupt in Italien so feiert. Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen. 

Grundsätzlich: Ja, die Italiener lieben ihre Deko, und ja, sie lieben auch Weihnachten an sich. Als bekanntlich große Familienmenschen, wird hier das Zusammensein mit Eltern, Kindern, Großeltern, Cousinen und all den anderen Verwandten ziemlich groß geschrieben. Anders als bei uns, wird erst am 25. angefangen zu feiern. Das Fest am 24. gibt es nicht. So wie ich es gehört habe, geht man dazu oft zur Mitternacht in die Messe und danach werden noch die Geschenke ausgepackt. Wie soll es auch anders sein, findet dann am nächsten Tag das große traditionelle Festessen statt. Insider sagen, dass manche Familien sogar die paar Tage vor dem Heiligen Abend nichts essen, um beim Fest umso mehr hinunter zu bekommen. Selbstverständlich gibt es dann Unmengen an leckeren Antipasti, primi und secondi piatti und verschiedene dolce. Meistens gibt es Fisch statt Fleisch, da das nur ungern am ersten Feiertag gegessen wird. Der wohl bekannteste Nachtisch ist Panettone. Eine Art süßer Stuten mit wahlweise getrockneten Früchten, Rosinen oder Schokolade drin. Als Pack zusammen mit Sekt, kann man die in jedem noch so kleinen Supermarkt in Überzahl kaufen. Zurecht: Er schmeckt wirklich sehr gut!
Der 26. ist schon gar nicht mehr nur Weihnachten, sondern auch das Fest des heiligen St. Stefano, deswegen wird fleißig weiter gegessen und traditionell Bingo oder auf italienisch "Tombola" gespielt. Vielleicht sogar mal mit Geldeinsatz. Kann glaube ich, ziemlich lustig sein. 😇 

Was von diesen Traditionen wir dieses Jahr übernehmen werden und wie genau unser Weihnachtsfest aussehen wird, ist noch nicht ganz klar. Wir werden auf jeden Fall wichteln, etwas schönes zusammen kochen und vielleicht sogar in einen Gottesdienst gehen. Egal, was genau passieren wird, ich freue mich sehr darauf, dieses neue Abenteuer gemeinsam mit meinen Freunden zu erleben und hoffentlich ein unvergessliches Weihnachten zu haben. Natürlich ist ein bisschen Sehnsucht nach Hause immer dabei und ich denke auch viel an meine Familie, die zusammen in Dortmund sitzt, aber es ist gar nicht mehr lang, dann kann ich sie wieder in die Arme schließen. Denn am 26. Dezember kommen meine Eltern schon nach Palermo und ich kann ihnen alle meine Lieblingsorte hier zeigen. Auch darauf freue ich mich sehr! 💗💗💗
Silvester wird dann schon wieder ein anderes Erlebnis, aber dazu mehr im neuen Jahr!  🎆

Bis dahin wünsche ich euch super schöne Weihnachten, besinnliche Festtage mit euren Liebsten und einen guten Rutsch in ein hoffentlich ruhiges und gesundes Jahr 2022.
Ich danke euch allen, dass ihr hier fleißig meine Posts lest und hoffentlich auch in ein paar Wochen wieder dabei seid, wenn ich euch von meinen tatsächlichen Feiertagserlebnissen erzähle. Bis dahin eine gute Zeit und denkt doch zwischendurch mal an mich, wenn ihr Raclette oder Sauerbraten esst, vielleicht wird meine Sehnsucht danach dann kleiner... 😪😁   

Buon Natale und tanti auguri!
Eure Joke 💙 



Unserer Adventskranz 😙


Der Weihnachtsbaum im Kindergarten 😻


Und das beleuchtete Teatro Massimo 💛 


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